Die Loreley

Wahrzeichen der Rheinromantik ist auch heute noch der mächtige Schieferfelsen zwischen Kaub und St. Goarshausen, genannt Loreley. 

Unterhalb drängte sich der Strom zu seiner schmalsten und tiefsten Stelle zusammen. Felsenklippen und Strudel machten die Vorbeifahrt 

für Schiffe und Flöße noch bis ins 19.Jahrhundert hinein zu einem gewagten Abenteuer, und die Schiffsmannschaft wurde zuvor durch drei Glockenschläge zum Gebet aufgefordert. Daneben war der Felsen schon im frühen Mittelalter für sein gutes Echo berühmt, das man als Geisterstimme deutete.

Kein wunder das sich um ihn eine Vielzahl von Sagen wob, deren berühmteste die von der Zauberin Loreley ist, die durch ihre außerirdische Schönheit und Ihren Zauberhaften Gesang die Herzen der Schiffer betört. Sie schauen hinauf auf den Felsen zu der anmutigen Jungfrau und vergessen für einen Moment die gefährlichen Strudel und Klippen. Ihr Boot zerschellt, sie versinken für immer im Rhein. So verfällt Ihr einst auch der junge Erbgraf von Rheinpfalz. Heimlich lässt er sich in einer Mondhellen Nacht von einigen Getreuen zu dem Felsen rudern. Überwältigt vom Anblick der schönen Loreley lassen sie für einen Moment die Ruder sinken.

Der ungeduldige Erbgraf springt voller Sehnsucht aus dem Boot, um schwimmend das Ufer zu erreichen; aber er versinkt in den Fluten. Sein Vater befiehlt, die Hexe auf dem Felsvorsprung zu fangen oder zu töten. Als ihr die Soldaten den Rückzug in ihre Höhle versperrten, ruft sie ihren Vater, den Rhein zu Hilfe.

Riesige schaumgekrönte Wogen erheben sich aus dem Strom und tragen die Jungfrau fort.

Seitdem wurde sie nie wieder gesehen. Nur manchmal in hellen Mondnächten erklingt noch geheimnisvoller Gesang, wie ihn die Dichter der Romantik beschrieben haben. Das Loreley-Lied Heinrich Heines, vertont von Silcher, begründet den Ruhm der Rheinfelsens in aller Welt.

Vom Uferparkplatz am Fuß der Loreley führt ein Treppenweg auf das Plateau, aber auch über eine Straße ab St. Goarshausen erreichen wir die Höhe der Bergnase. Herrliche Aussichtsplätze vermitteln unvergessliche Eindrücke von Deutschlands berühmtester Landschaft.

Die gepflegte Freilichtbühne aus der Zeit des 3. Reiches dient vielerlei Veranstaltungen. 

 

Das Loreleylied

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, 

Daß ich so traurig bin; 

Ein Märchen aus alten Zeiten, 

Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl, und es dunkelt, 
Und ruhig fließt der Rhein; 
Der Gipfel des Berges funkelt 
Im Abendsonnenschein.

 

Die schönste Jungfrau sitzet 
Dort oben wunderbar, 
Ihr goldenes Geschmeide blitzet, 
Sie kämmt ihr goldenes Haar.

 

Sie kämmt es mit goldenem Kamme 
Und singt ein Lied dabei, 
Das hat eine wundersame, 
Gewaltige Melodei.

 

Den Schiffer im kleinen Schiffe 
Ergreift es mit wildem Weh; 
Er schaut nicht die Felsenriffe, 
Er schaut nur in die Höh.

 

Ich glaube, die Wellen verschlingen 
Am Ende Schiffer und Kahn; 
Und das hat mit ihrem Singen 
die Lore-Lei getan.